Dentosophie für KidsFrühe Prävention statt Kieferorthopädie

Viele Jugendliche müssen aufgrund eines zu kleinen Kiefers und engstehender Zähne eine feste Zahnspange tragen. Auch viele der Beschwerden an Zähnen und Kiefer, die uns im Erwachsenenalter plagen, haben ihren Ursprung in der Kindheit. In vielen Fällen könnten diese Probleme aber durch eine schon im frühen Kindesalter, also im Alter von zwei bis sechs, begonnene präventive Behandlung vermieden werden. Die Dentosophie stellt eine sanfte Maßnahme dar, frühzeitig korrigierend einzugreifen und eine spätere aufwändige kieferorthopädische Behandlung überflüssig zu machen.

Zahnärzte Stuckenberg: Dentosophie für Kids / foto: zahnarzt kriftel
Zahnärzte Stuckenberg: Dentosophie für Kids / foto: Doctor raw

Eine ganzheitliche Therapie

Es ist es überaus wichtig, früh darauf zu achten, dass sich das Gebiss unserer Kleinsten von Anfang an gut entwickelt. Verschiedene Einflüsse können sich negativ auf das Wachstum von Zähnen und Kiefer auswirken und langfristige Folgen nach sich ziehen, die dann auch andere Bereiche unseres Körpers beeinträchtigen. Zähne, Kiefer und Mundhöhle sind nämlich kein abgeschlossenes System, sondern über unsere Muskulatur direkt mit Nacken, Schultern, Rücken und dem ganzen Körper verbunden. Die Dentosophie beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von Zähnen und Kiefer in Verbindung mit der Atmung, Zungen- und Kaumuskulatur und verfolgt das Ziel, eine gesunde Balance zwischen ihnen herzustellen, um Störungen auszuschalten.

Braucht mein Kind die Dentosophie?

Es gibt mehrere Anzeichen, die auf eine myofunktionelle Störung hinweisen und mithilfe der Dentosophie schonend und schnell therapiert werden können. Bei folgenden Anzeichen sollten Sie uns ansprechen:

offene Mundhaltung/Mundatmung

Eine offene Mundhaltung oder Mundatmung begünstigt Infekte und beeinträchtigt die Entwicklung von Zähnen und Kiefer. Auch Zahn- und Zahnfleischerkrankungen treten vermehrt auf, da die Wirkung des Speichels gehemmt wird. Häufige Ursachen sind Zahnengstand oder Zahnfehlstellungen, Daumenlutschen oder auch eine falsche Zungenlage.

falsche Zungenlage

Wenn die Zunge falsch liegt oder gar von innen gegen die Zähne drückt, wirkt sich das negativ auf die Entwicklung des Kiefers und der Zähne aus. Da die Zunge über Muskeln und Faszien aber mit dem gesamten Halteapparat verbunden ist, sind die Folgen noch weitreichender, können zu Nacken- oder Schulterverspannungen führen, zu falscher Kopfhaltung und darüber zu Haltungs- und Rückenproblemen mit z. B. späterem Beckenschiefstand oder einer Beinlängendifferenz. Eine Ursache für eine falsche Zungenlage kann zum Beispiel ein zu kurzes Zungenbändchen sein.

falsche Schluckmuster

Zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr ändert sich unser Schluckmuster: anstatt zwischen die Zähne schiebt sich die Zunge beim Schlucken an den oberen Gaumen. Bleibt diese Umstellung aus nimmt das nicht nur Einfluss auf die Entwicklung von Zähnen und Kieferknochen und damit die ganze Gesichtsentwicklung, sondern auch auf die Aussprache.

wiederkehrende oder chronische Infekte in Mund und Rachen mit vergrößerten Mandeln oder Polypen als Folge

Leidet ihr Kind häufig unter Infekten, können myofunktionelle Störungen eine Ursache sein. So sind Infektionen des Rachenraums typisch für Mundatmer, da sie die natürliche Filterfunktion umgehen, die bei der Nasenatmung Keime und Bakterien aus der Luft herausfiltert. Der Körper reagiert darauf mit einer Vergrößerung von Rachenmandeln und Polypen, um mehr Schutz zu gewähren.

Probleme mit dem Mittelohr

Durch fehlendes Wachstum im Schädelbereich und unzureichende Muskelfunktion kann das Mittelohr nicht richtig belüftet werden, wodurch es zu häufigen und chronischen Entzündungen kommen kann.

Ausspracheprobleme

Wenn Ihr Kind bestimmte Laute nicht richtig formen kann, können sowohl Zahn- oder Kieferfehlstellungen als auch muskuläre Probleme dahinterstehen, die eine richtige Zungenlage behindern. So geht eine falsche Zungenlage auch oft mit Lispeln einher.

Weitere Symptome die auf eine myofunktionelle Störung
hinweisen können:

  • Starker Würgereiz
  • Schlechter Schlaf/Probleme beim Durchschlafen
  • Zähneknirschen
  • Schnarchen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Hyperaktivität
  • Hochsensibilität
  • Verschiedene Neurodivergenzen wie z. B. ADHS

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Wie funktioniert die
myofunktionelle Therapie?

Die myofunktionelle Therapie hat den Vorteil, dass sie absolut schonend ist. Kommt sie frühzeitig zum Einsatz, können damit gute Behandlungsergebnisse erzielt und langfristig schwerwiegendere Probleme vermieden werden. Im Zentrum steht der sogenannte Balancer ein herausnehmbares Gerät, das individuell angepasst wird. Es bringt die Zunge in die richtige Position, fördert die Nasenatmung, kräftigt die Mund- und Gesichtsmuskulatur und korrigiert das Schluckmuster. Der Balancer sollte täglich eine Stunde sowie während des Schlafens getragen werden. Die Therapiedauer bestimmen wir in Absprache mit den Eltern.

Vorteile des Balancers

  • Minimalinvasiv & schonend: Es ist keinerlei Eingriff erforderlich.
  • Ganzheitlich: Der Balancer harmonisiert Zungenhaltung, Mundmuskulatur und Atmung.
  • Nachhaltig: Die Behandlung mit dem Balancer bringt bleibende Ergebnisse und verhindert langfristig auftretende gesundheitliche Probleme, sowie Fehlstellungen der Zähne.

Folgen die sich einstellen werden

  • Weniger Infekte der oberen Atemwege, Verbesserung bei Allergien
  • Verbesserung der Aussprache
  • Begradigung von Zähnen und Kiefer ganz ohne kieferorthopädische Intervention nur durch körpereigene Kräfte
  • Verbesserung der Konzentration
  • Verbesserter Schlaf
  • Unterstützung eines gesunden Körperwachstums

FAQ:
Ihre Fragen zur kindlichen Dentosophie



Wie läuft die Erstvorstellung Dentosophie ab?
Wir gehen zunächst ausführlich auf Anamnese, Zahnstellung und Biomechanik (Haltungskontrolle) ihres Kindes ein. Es werden außerdem wenn nötig Röntgenbild, ein Scan der Zähne, sowie Fotos der Zähne und der Körperhaltung angefertigt. Daraufhin kann sofort ein Balancer angepasst werden und direkt eingesetzt und mit nach Hause genommen werden.

Wie laufen die Folgetermine ab?
Während der Folgetermine, idealerweise zu Beginn alle 4 Wochen (danach alle 6 – 8 Wochen), werden wir die Erfolge kontrollieren, dokumentieren und eventuelle Anpassungen vornehmen. Außerdem werden wir ihr Kind in jeder Folgesitzung mit osteopathischen Handgriffen unterstützen und behandeln.

Was erstattet die Krankenkasse?
Eine Erstattung durch die gesetzliche Krankenkasse ist ausgeschlossen.
Private Krankenversicherungen oder Zusatzversicherungen übernehmen je nach Versicherungstarif teilweise eine Behandlung, jedoch ist auch hier eine Kostenübernahme nicht garantiert.

Mein Kind befindet sich bereits in einer klassischen kieferorthopädischen Behandlung, macht die Dentosophie dennoch Sinn?
Auch hier kann die Dentosophie in enger Absprache mit dem behandelnden Kieferorthopäden oder Kieferorthopädin sehr viel Sinn machen, um funktionelle Störungen zu beseitigen und so eine erfolgreiche und nachhaltige kieferorthopädische Therapie zu sichern.

Ab welchem Alter können wir starten?
Für die Behandlung sollten bereits alle Zähne durchgebrochen sein, somit kann je nach Mitarbeit bereits ab 2-3 Jahren mit einer Behandlung gestartet werden. Die besten Ergebnisse erreichen wir im Alter bis 10 Jahre, da wir hier ein Maximum an Wachstum mitnehmen können. Aber auch danach ist eine Behandlung bis ins hohe Alter zu jeder Zeit möglich.

Wie lang dauert eine solche Therapie?
Es gibt keine strikte Beschränkung für die Dauer der Therapie im jungen Alter, jedoch sollten sie mindestens 6-12 Monate einplanen. Danach wird individuell weiter entschieden.

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